Danielle Mitterrand
Danielle Émilienne Isabelle Mitterrand, geborene Gouze (* 29. Oktober 1924 in Verdun, Département Meuse; † 22. November 2011 in Paris[1]), war eine französische Widerstandskämpferin während des Zweiten Weltkriegs und Autorin. Sie war mit dem französischen Politiker und Staatspräsidenten der Jahre 1981 bis 1995, François Mitterrand, verheiratet und somit „Première dame“ ihres Landes. Sie hatte den Vorsitz der Stiftung France Libertés – Fondation Danielle-Mitterrand inne.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Danielle Gouze kam als Kind von Antoine Gouze, einem Schulleiter, und Renée Flachot, einer Schullehrerin, zur Welt. Mit 17 Jahren engagierte sie sich in der Résistance, der französischen Widerstandsbewegung gegen die deutsche Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg und die faschistische Kollaborationsregierung (Vichy-Regime). Dabei lernte sie François Mitterrand kennen. Am 28. Oktober 1944 heiratete sie ihn standesamtlich, später wurden sie in der Kirche Saint-Séverin in Paris getraut. Das Paar hatte drei Kinder: Pascal, Jean-Christophe und Gilbert. Mit François Mitterrand war sie bis zu seinem Tod am 8. Januar 1996 verheiratet, musste ihn aber lange Jahre mit Anne Pingeot „teilen“, mit der er eine zweite Familie hatte.
Mitterrand wird in der Autonomen Region Kurdistan wegen ihres internationalen Engagement für die kurdische Sache als Mutter der Kurden[2] in ehrender Erinnerung gehalten.[3] Am 6. Juli 1992 geriet sie bei einer Wohltätigkeitsreise im Irak in einen Autobombenanschlag, blieb aber unverletzt. Unter ihren kurdischen Begleitern jedoch gab es vier Tote und 19 Verletze.[4]
Ihre Schwester Christine Gouze-Rénal war mit dem französischen Schauspieler und Regisseur Roger Hanin verheiratet.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1987: Großkreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique
- 1996: Nord-Süd-Preis
- 1999: Light of Truth Award
- 1999: Offizier des Sterns von Rumänien
Am 5. bzw. 7. Oktober 2009 wurden in den irakischen Städten Erbil und Sulaimaniyya nach Danielle Mitterrand benannte französische Schulen eröffnet.[5] Eine Straße in der Innenstadt von Sulaimaniyya ist nach Madam Mitterrand benannt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutschsprachige Ausgabe der Autobiographie ‹En toutes libertés›:
- Gezeiten des Lebens. Econ Verlag, Düsseldorf 1996, ISBN 3-430-16751-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Danielle Mitterrand im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Danielle Mitterrand ist tot. In: Spiegel Online vom 22. November 2011
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Frankreichs frühere First Lady. Danielle Mitterrand ist tot, Spiegel Online vom 22. November 2011, abgerufen am 20. November 2014
- ↑ Death of Danielle MITTERRAND, "Mother of the Kurds", Nachruf auf der Website des Fondation-Institut kurde de Paris vom 23. November 2011, abgerufen am 11. September 2024
- ↑ PM Barzani hails historical role of late Danielle Mitterrand in meeting with her son Halgurd Sherwani auf kurdistan24.net vom 7. Dezember 2021, abgerufen am 11. September 2024
- ↑ Mitterrand’s Wife Escapes Iraq Bomb Attack, L.A. Times vom 7. Juli 1992 (Associated Press), abgerufen am 11. September 2024
- ↑ Website der Französischen Schule Erbil, abgerufen am 11. September 2024
Personendaten | |
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NAME | Mitterrand, Danielle |
ALTERNATIVNAMEN | Mitterrand, Danielle Émilienne Isabelle (vollständiger Name); Gouze, Danielle Émilienne Isabelle (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | französische Widerstandskämpferin und Autorin, Ehefrau von François Mitterrand |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1924 |
GEBURTSORT | Verdun |
STERBEDATUM | 22. November 2011 |
STERBEORT | Paris |